MKG am Wellersberg - Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirugie

Verhaltensregeln nach operativen Eingriffen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich

 

Nach einer örtlichen Betäubung, Analgosedierung oder Vollnarkose und auch durch die Belastung des chirurgischen Eingriffes ist Ihre Reaktionsfähigkeit – insbesondere auch bei aktiver Teilnahme am Straßenverkehr – für mehrere Stunden herabgesetzt. Vom Gesetz her sind Sie am Operationstag nicht fahrtauglich. Vermeiden Sie am Operationstag das Lenken von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder das Ausführen von gefährlichen Tätigkeiten.

Bis zum Abklingen der Betäubung wegen der Verletzungsgefahr bitte nichts essen oder Heißes trinken. Die Betäubungswirkung kann 1-6 Stunden anhalten. Nach Abklingen der Betäubung sollten Sie für die nächsten Tage weiche, nicht zu heiße Kost zu sich nehmen und auf belagbildende Milchprodukte und Suppen verzichten. In den nächsten 24 Stunden sollten Sie weder Alkohol noch Bohnenkaffee, Cola oder schwarzen Tee trinken. Verzichten Sie am Operationstag auf das Rauchen. Hierdurch verringern Sie die Gefahr einer Nachblutung oder einer Wundinfektion.

Zum Schutz der Wunde und für eine möglichst ungestörte erste Blutgerinnung beißen Sie bitte ca. 20 Minuten auf den eingelegten Tupfer. Danach ziehen Sie ihn vorsichtig zur Seite ab. Bei einem angelegten Druckverband richten Sie sich bitte nach unseren speziellen Empfehlungen.

Die Wunde heilt mithilfe eines Blutgerinnsels, das sich im leeren Zahnfach bildet und die Wunde schützt. Es ist Voraussetzung für eine problemlose Wundheilung und die Bildung von neuem Knochengewebe. Nach 1-2 Wochen ist die Schleimhautwunde geschlossen, bei Wundinfektionen deutlich später. Die Knochenheilung dauert 6-8 Wochen. Der Knochen rundet und verkleinert sich.

Am ersten Tag beginnt eine Schwellung, nimmt über Nacht deutlich zu und bleibt ca. 3 Tage. Zur Verminderung einer übermäßigen Schwellung nach dem Eingriff sind häufigere feucht-kalte Umschläge sehr hilfreich. Verwenden Sie jedoch bitte keine Eispackungen in unmittelbarem Hautkontakt, diese sollen immer in einer Stoffhülle eingewickelt sein. Medikamentös können Sie die Schwellung mittels Bromelain Tabletten (Enzyme aus der Ananaspflanze und deren Frucht) positiv beeinflussen.

Jede Wundheilung ist eine Entzündung, d. h. Rötung, Schwellung, Schmerz, Erwärmung und eingeschränkte Funktion sind damit verbunden. Gegen die Wundschmerzen können Sie Schmerzmittel, wie Ibuprofen 400 mg (schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung) oder Paracetamol 500 mg (schmerzlindernde Wirkung) einnehmen. Beachten Sie bitte die in der Packungsbeilage angegebene Höchstdosis.

Oft wird ein Bluterguss nach zwei Tagen an der Haut sichtbar. Sollte die Mundöffnung nach der Behandlung leicht eingeschränkt sein, darf Sie dieses nicht beunruhigen. Diese postoperativen Beschwerden verschwinden in der Regel nach einigen Tagen.

Nachblutungen können in den ersten Tagen vorkommen. Wenn es blutet, sollten Sie den Mund nicht ausspülen. Beißen Sie für eine halbe Stunde auf ein zusammengerolltes sauberes, angefeuchtetes Stofftaschentuch. Die Wunde sollte merklich unter Druck stehen. Kommt die Blutung nicht zum Stillstand, melden Sie sich bitte.

In der ersten Woche nach dem Eingriff sollten Sie körperliche Anstrengungen vermeiden. Dies gilt insbesondere, wenn aufgrund der Schwere des Eingriffes eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt wurde. Wenn Sie sich zu Hause ausruhen möchten, legen Sie sich bitte ein dickes Kissen unter den Kopf und vermeiden eine Flachlage.

Achten Sie bitte auf eine gründliche Mundhygiene. Putzen Sie regelmäßig (3 x täglich) Ihre Zähne und auch evtl. vorhandene Prothesen. Nehmen Sie dabei jedoch den Operationsbereich aus und vermeiden heftiges Spülen. Zur Mundhöhlendesinfektion können Sie bei Bedarf den Mund mit Chlorhexidin zweimal täglich spülen.

Sollten Sie Fieber bekommen (Körpertemperatur über 38.5°C), informieren Sie bitte umgehend Ihren Hausarzt.

Die eingebrachten Fäden im Mund und an der äußeren Haut werden nach 5-14 Tagen i.d.R. von uns entfernt.

Halten Sie bitte vereinbarte Kontrolltermine ein.

Melden Sie sich in der Praxis bei fortbestehender starker Blutung, bei starken Schmerzen, die länger als drei Tage anhalten, bei Taubheitsgefühl, das länger als 24 Stunden bestehen bleibt, beim unangenehmen Geruch oder Geschmack, bei störenden Knochenspitzen oder bei Unverträglichkeiten der verordneten Medikamente.

Außerhalb unserer Öffnungszeiten steht Ihnen der reguläre zahnärztliche Notdienst (01805-986700) zur Verfügung. In dringenden Notfällen wenden Sie sich bitte an den Pförtner der DRK Kinderklinik Siegen (0271/23450) mit der Bitte um einen Rückruf durch Dr. Thorsten oder Ursula Barchmann.

Gute Besserung wünscht Ihnen Ihr Praxisteam!